Sprachinsel Felizienthal
Nach Wochen langen Marsches kamen die geschundenen Siedler mit ihren Habseligkeiten in Galizien an. Sie fanden nur Wildnis vor – nichts vom versprochenen gelobten Land.
Die Siedler bekamen das ihnen zugewiesene Land. Sie hatten zum Teil schon in Böhmen entsprechende Kaufverträge abgeschlossen oder kauften das Land nun direkt vom Gutsherrn zu Smorze. Hier ist anzumerken, dass es durchweg „Knebelverträge“ waren. Die Erwerber mussten neben Geldbeträgen den Robotdienst für den Grundherrn leisten.
Die Zuweisung erfolgte jedoch nicht immer sofort, sondern zog sich längere Zeit dahin, manchmal waren es ein Jahr und mehr. Zuerst bauten sie sich in der Mitte des werdenden Ortes, meist in der Nähe eines Baches, notdürftig Hütten aus Ästen, Zweigen und Moos oder überdachte Erdaushebungen.
Der Stock eines um gesägten Baumes diente als Tisch; ein anderer Baum, an dem ein Kreuz oder Heiligenbild angebracht war, der Gebetort der frommen Siedler.
Erst später entstanden kleine Wohnhäuser aus gezimmerten Balken und Schindelndach nach der Bauweise, wie es in Böhmen üblich war.
1835 entstanden Felizienthal und Annaberg. Da der Zustrom von Siedlern aus Böhmen noch anhielt, wurde 1838 Karlsdorf gegründet. Die Namensgebung der drei Dörfer ging auf Namen der Familie des Gutsherrn zurück.
Die Not war sehr groß und das Mitgebrachte war bald verzehrt. So mussten sie bei den Ukrainern, die selbst nicht viel hatten, betteln. Einzelne Siedler kehrten aus Verzweiflung in ihre alte Heimat Böhmen zurück. Wer aber schon Land gekauft oder kein Geld oder familiäre Hinderungsgründe hatte, der musste bleiben.
Mit Energie und unbeschreiblichem Arbeitseifer gingen die Siedler an das Werk der Rodung. Neben der schweren Arbeit wurde der Hunger zum Alltag. Sie ernährten sich kärglich von Kartoffeln, Mais und Roggen, den sie auch aus dem nahe liegenden Ungarn heranschleppten, bis endlich im Sommer der eigene Boden Früchte trug. Es war nicht viel in der rauen Gebirgslandschaft: Kartoffeln, Gerste, Hafer und Roggen. Das Klima ließ kaum etwas anderes gedeihen.
1857 erbauten die Felizienthaler ihre Pfarrkirche. In Annaberg und Karlsdorf und sogar im ukrainischen Tucholka entstanden kleine Kapellen.
Mit viel Fleiß und Ausdauer schafften sich die Siedler einen bescheidenen Wohlstand. Der Platz in den drei Gründungsdörfern wurde mit der Zeit enger und so kauften sich die Siedler und die Folgegeneration in den benachbarten ukrainischen Dörfern ein.
Wegen ungewisser Zukunft und der Zersplitterung der Höfe durch Erbteilungen wanderten viele Einwohner wieder aus. Bereits vor dem 1. Weltkrieg fanden Galiziendeutsche in den USA und Kanada und 1926 in Argentinien eine neue Bleibe.
Mit Beginn des 2. Weltkrieges war das Schicksal der deutschen Sprachinsel Felizienthal besiegelt. Die Deutschen gaben nach 104 Jahren ihre Heimat auf.
Die Siedler bekamen das ihnen zugewiesene Land. Sie hatten zum Teil schon in Böhmen entsprechende Kaufverträge abgeschlossen oder kauften das Land nun direkt vom Gutsherrn zu Smorze. Hier ist anzumerken, dass es durchweg „Knebelverträge“ waren. Die Erwerber mussten neben Geldbeträgen den Robotdienst für den Grundherrn leisten.
Die Zuweisung erfolgte jedoch nicht immer sofort, sondern zog sich längere Zeit dahin, manchmal waren es ein Jahr und mehr. Zuerst bauten sie sich in der Mitte des werdenden Ortes, meist in der Nähe eines Baches, notdürftig Hütten aus Ästen, Zweigen und Moos oder überdachte Erdaushebungen.
Der Stock eines um gesägten Baumes diente als Tisch; ein anderer Baum, an dem ein Kreuz oder Heiligenbild angebracht war, der Gebetort der frommen Siedler.
Erst später entstanden kleine Wohnhäuser aus gezimmerten Balken und Schindelndach nach der Bauweise, wie es in Böhmen üblich war.
1835 entstanden Felizienthal und Annaberg. Da der Zustrom von Siedlern aus Böhmen noch anhielt, wurde 1838 Karlsdorf gegründet. Die Namensgebung der drei Dörfer ging auf Namen der Familie des Gutsherrn zurück.
Die Not war sehr groß und das Mitgebrachte war bald verzehrt. So mussten sie bei den Ukrainern, die selbst nicht viel hatten, betteln. Einzelne Siedler kehrten aus Verzweiflung in ihre alte Heimat Böhmen zurück. Wer aber schon Land gekauft oder kein Geld oder familiäre Hinderungsgründe hatte, der musste bleiben.
Mit Energie und unbeschreiblichem Arbeitseifer gingen die Siedler an das Werk der Rodung. Neben der schweren Arbeit wurde der Hunger zum Alltag. Sie ernährten sich kärglich von Kartoffeln, Mais und Roggen, den sie auch aus dem nahe liegenden Ungarn heranschleppten, bis endlich im Sommer der eigene Boden Früchte trug. Es war nicht viel in der rauen Gebirgslandschaft: Kartoffeln, Gerste, Hafer und Roggen. Das Klima ließ kaum etwas anderes gedeihen.
1857 erbauten die Felizienthaler ihre Pfarrkirche. In Annaberg und Karlsdorf und sogar im ukrainischen Tucholka entstanden kleine Kapellen.
Mit viel Fleiß und Ausdauer schafften sich die Siedler einen bescheidenen Wohlstand. Der Platz in den drei Gründungsdörfern wurde mit der Zeit enger und so kauften sich die Siedler und die Folgegeneration in den benachbarten ukrainischen Dörfern ein.
Wegen ungewisser Zukunft und der Zersplitterung der Höfe durch Erbteilungen wanderten viele Einwohner wieder aus. Bereits vor dem 1. Weltkrieg fanden Galiziendeutsche in den USA und Kanada und 1926 in Argentinien eine neue Bleibe.
Mit Beginn des 2. Weltkrieges war das Schicksal der deutschen Sprachinsel Felizienthal besiegelt. Die Deutschen gaben nach 104 Jahren ihre Heimat auf.
Auswanderungsschiff „Kronprinz Wilhelm“ , gebaut 1901 Vulkanwerft Stettin, 14.908 BRT, Kapazität: 1761 Passagiere, 1923 verschrottet; Quelle: Wikipedia, Urheber unbekannt
Auswanderer: Andreas Kampert von Bremen nach Ellis Island/USA am 21.10.1913